Joann Sfar

Die Synagoge

Klappentext:

Frankreich, 1980er Jahre: Es gab eine Reihe von Bombenanschlägen auf Synagogen und auch die jüdische Gemeinde in Nizza ist besorgt. Einige der Gemeindemitglieder organisieren sich gegen die rechte Bedrohung und gründen einen Wachschutz um das Gotteshaus zu schützen, darunter auch Joann Sfar. Es war auch die Zeit, in der der Front National offen antisemitisch auftrat und noch nicht vorgab, eine Partei wie alle anderen zu sein.

Sfar gewährt sehr persönliche Einblicke in seine Jugend und auf seinen familiären Background: "Mein Grossvater war ein Kriegsheld, der sich weigerte, überhaupt irgendetwas über den Krieg zu erzählen. Mein Vater auf der anderen Seite war der Anwalt vieler Gangster aus Nizza und hatte einige Neonazis ins Gefängnis gebracht. Er wurde wegen seines politischen Engagements bedroht und versteckte Gauner im Kofferraum seines Alfa Romeo bis zum Gericht. Ich sah ständig, wie er sich prügelte. Das faszinierte und traumatisierte mich gleichermassen."

Über die Autorin / über den Autor:

Geboren wurde Joann Sfar am 28. August 1971 in Nizza. Beeinflusst von den Erzählungen und Mythen seines jüdischen Elternhauses begann er schon früh mit dem Zeichnen eigener Geschichten. Sein Weg führte ihn über ein Philosophiestudium schliesslich zur Kunsthochschule und anschliessend zum Comiczeichnen. 1996 erschien sein erstes Album. Als seine Vorbilder sieht er Fred, Baudoin und Pierre Dubois (Dubois ist auch Vorbild für die Figur seines Minuscule Mousquetaire). Inzwischen schreibt und zeichnet Sfar für fast alle grösseren französischen Verlage eigene Reihen. Zusammen mit Lewis Trondheim zählt Sfar mittlerweile zu den Autoren, die den französischen Comic erneuern. Dabei liegt ihm nichts an der Perfektion der klassischen Vorbilder wie der Ligne Claire eines Hergé, ganz im Gegenteil: Sfar interessiert sich mehr für den persönlichen Ausdruck seiner Zeichnungen, lässt Fehler zu und scheint auf der Suche nach der "Unperfektion". Dies gilt auch für den Figurenkosmos, den er entwirft. Immer wieder trifft man seine Charaktere ausserhalb ihrer eigenen Reihe in den Alben einer anderen Serie wieder. 2010 debütierte Sfar als Regisseur des vielbeachteten Spielfilms Gainsbourg. 2011 folgte Die Katze des Rabbiners als abendfüllender Zeichentrickfilm. Auch neben seiner Arbeit als Regisseur findet er noch Zeit, weitere Comicalben zu zeichnen.

Preis: CHF 40.90
Sprache: Deutsch (aus dem Französischen von Wisniewski Annika)
Art: Gebundenes Buch
Erschienen: 2023 (2022)
Verlag: avant-verlag
ISBN: 978-3-96445-102-6
Masse: 208 S.

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